Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 70

1894 - Dresden : Ehlermann
1785 70 Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr. fürsten stellen die Abtretung von ganz Bayern in nahe Aussicht. Die hieraus für Preussen erwachsende Gefahr entgeht dem wachsamen Auge Friedrichs des Grossen nicht. Von ihm angeregt und seiner Unterstützung sicher, erhebt Karl August von Pfalz - Zweibrücken als nächster Erbe Einspruch beim Reich. Nach fruchtlosen Unterhandlungen Friedrichs mit Joseph rückt ein preussisches Heer unter Prinz Heinrich in Böhmen ein. Ernsteres Zusammentreffen der feindlichen Heere wird durch Unterhandlungen, die Maria Theresia ohne Wissen ihres Sohnes mit Friedrich anknüpft, ferngehalten. Der bayrische Erbfolgekrieg (im Volksmunde „Kartoffel-“ oder „Zwetschgenkrieg“ genannt) endet, noch ehe er ernstlich begonnen, 1779 mit dem Frieden zu Teschen. Joseph giebt seine Ansprüche auf Bayern auf und begnügt sich mit der Abtretung des Innviertels. Iii. Der Fürstenbund. Joseph Ii. nimmt, nach dem Tode seiner Mutter (1780) auch Herr in Österreich geworden, seine alten Pläne auf Bayern wieder auf. Karl Theodor ist geneigt, ihm gegen Übereignung der Niederlande mit dem Titel eines Königs von Burgund sein Erbland abzutreten. Friedrich der Grosse bringt demgegenüber 1785 den schon länger gehegten Plan eines Fürstenbundes unter Preussens Leitung zur Ausführung. Viele Fürsten, insbesondere Norddeutschlands, treten dem neuen Bunde, einem Vorläufer des späteren Norddeutschen Bundes, bei. Joseph giebt seine Absichten auf Bayern auf. Der Fürstenbund zerfällt nach Friedrichs Tode. Iv. Friedrichs Person und Ende. i) Friedrich, mittelgross, im Alter fast klein zu nennen, von mässiger Stärke, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und blauen durchdringenden Augen, Freunden ehrfurchtgebietend, Feinden und Schuldbewussten furchtbar, und doch, wie er den Augen des Volkes sich darstellte, — den Dreimaster auf dem Haupte, den Zopf im Nacken, den Krückstock in der Hand, in der blauen Uniform mit roten Aufschlägen durch die Strassen Berlins reitend, eine volkstümliche Person, „der alte Fritz“. — Sein Reiterstandbild von Rauch Unter den Linden in Berlin. 2) Sein Leben Mühe und Arbeit, bewältigt durch Frühaufstehen (strenges Gebot des Weckens morgens um 3 Uhr). Seine Erholung Lektüre, Schriftstellerei, Flötenspiel, die Tafelrunde von Sanssouci (Marquis d’Argens, Pöllnitz,

2. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 12

1889 - Leipzig : Freytag
12 \\Vsw 4. Krnung Maximilians I. (Aus dem Weikunig" nach dem Originalstiche von Burgkmaier int Besitze des aiferg von Osterreich ) (Die Erzblschfe sind an der Mitra, Die Kurfrsten an dem Kurhute kenntlich.) Ordnung und hheres Ehrgefhl unterschieden. Sie fhrten die geschlitzte" Tracht ein, bei welcher durch Schlitze des Obergewands ein feineres, anders-farbiges Untergewand durchschimmerte. Ihre Ausbildung dankten sie nchst dem Kaiser Max dem berhmten Feldhauptmann Georg von Fruudsberg unter Karl V. Maximilian fhrte auch eiu neues Verkehrsmittel, die Post, ein und bertrug sie dem Fürsten von Thuru und Taxis als Generalpostmeister. 5. Maximilians Famuienverbmdnngeu. Sein Tod. In seinen aus-wrtigen Kmpfen hatte er wenig Glck; er konnte nicht verhindern, da

3. Landeskunde des Großherzogtums Hessen - S. 52

1918 - Breslau : Hirt
52 Ehemalige Odenwälder Tracht. — Hüttenberger Festtracht. — Schlitzerländer Tracht. 36. Ehemalige Odenwälder Tracht 37. Hüttenberger Festtracht. 38. Schlitzerländer Tracht. Die außerdem bekannten „hessischen Trachten" des Schwalmgrundes <mehrfach durch Künstlerhand dargestellt), der Marburger Gegend und des Hinterlandes werden in Gebieten getragen, die jetzt zur preußischen Provinz Hessen-Nassau, nicht zum Grotzherzogtum Hessen gehören. (37 u. 38 nach Photographien aus dem Verlage von Guit. Mandt, Lanterbach i. H.)

4. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 255

1862 - Hannover : Meyer
255 den an der Eibe. Weiter abwärts liegt unweit der Elbe Leipzig. In der Ebene von Leipzig schlug Gustav Adolf den Tilly, und später ^Bei Leipzig auf dein Plane, o schöne Ehrenschlacht! Da brachen den Franzosen in Trümmer Glück und Macht.a Vorn Königreich Sachsen westlich liegen das Großherzog- thum Sachsen-Weimar-Ei Fe nach, die sächsischen Her- zogthümer Koburg-Gotha, Meiningen-Hildburghau- sen und Altenburg und die reußischen Fürstentnümer. Zwischen ihnen liegen die schwarzburgischen Fürstenthümer Sondershausen und Rudolstadt, und nordöstlich von die- sen kleinen Ländern die anhaltschen Herzogthümer Dessau- Köthen und Bernburg. Alles übrige Land gehört zu der preußischen Provinz Sachsen. Die Einwohner dieser Länder sind meist evangelisch. 11. Barbarossa im Kiffhäuftr. 1. Der alte Barbarossa, Der Kaiser Friederich, Im unterirdschen Schlosse Hält er verzaubert sich. 5. Sein Bart ist nicht von Flachse, Er ist von Feuersglut, Ist durch den Tisch gewachsen. Worauf sein Kinn ausruht. 2. Er ist niemals gestorben, Er lebt darin noch jetzt; Er hat im Schloß verborgen Zum Schlaf sich hingesetzt. 3. Er hat hinabgenommen Des Reiches Herrlichkeit, Und wird einst wiederkommen Mit ihr zu seiner Zeit. 4. Der Stuhl ist elfenbeinern, Darauf der Kaiser sitzt; Der Tisch ist marmelsteincrn. Worauf sein Haupt er stützt. 6. Er nickt als wie im Traume, Sein Aug, halb offen, zwinkt. Und je nach langem Raume Er einem Knaben winkt. 7. Er spricht im Schlaf zum Kna- den: Geh hin vors Schloß, o Zwerg, Und sieh, ob noch die Raben Herfliegcn um den Berg. 8. Und wenn die alten Raben Noch fliegen immerdar. So muß ich auch noch schlafen Verzaubert hundert Jahr. 12. Die Elbe. Äm Kamme des Riesengebirges finden sich große Moos- und Moorwiesen, welche wie ein Schwamm die Feuchtigkeit der Lust ansaugen. Solch eine Wiese ist die 4000 Fuß über dem Meeres- spiegel liegende Elbwiese. Auf ihr sind die Quellen der Elbe. Sie durchfließt die reichen Fruchtgefilde von Böhmen in einem weiten Bogen, verstärkt sich durch die von Süden kommende, wasserreiche Moldau, an der die alte prächtige Hauptstadt Prag mit ihren vielen Kirchen, Türmen und Klöstern liegt, und nimmt darnach die vom Fichtelgebirge kommende Eg er auf, worauf sie aus dem Böh- merlande in das Königreich Sachsen eintritt. Von allen Seiten

5. Theil 2 - S. 705

1827 - Leipzig : Fleischer
705 Franz trug auf einen Waffenstillstand an, der am 12ten Juli in Znaym unterzeichnet wurde. Darauf unterhandelte man über den Frieden, der freilich nicht vortheilhaft für Ocstreich ausfallen konnte, und am I4ten October 1809 in Wien un- terzeichnet wurde. Oestreich verlor Salzburg, den Innkreis, Krain, einen Theil von Karnthen, Triest, Istrien, Croatien, Dalmatien und Westgallizien, von Ostgallizien einen Theil, der an Rußland abgetreten wurde, überhaupt mehr als den üten Theil seiner Besitzungen. Die beiden erstern Provinzen kamen an Baiern, welches treu Frankreich beigestanden hatte; aus den andern Abtretungen wurde ein neues Reich gebildet, das Königreich Illyrien; wer es erhalten sollte, wußte Napoleon selbst noch nicht, und ließ es indeß für französische Rechnung verwalten. Westgallizien fiel an das Herzogthum Warschau. Auch mußte Oestreich alles, was Napoleon in Spanien, Portugal und Italien gethan hatte, gut heißen, und aller Verbindung mit England entsagen. Am meisten war zu beklagen, daß die treuen Tyroler auf- geopfert werden mußten. Sie blieben unter baierscher Herr- schaft, und ein Theil wurde zu Würtemberg geschlagen, ob- gleich Kaiser Franz ihnen früher versprochen hatte, keinen Frie- den einzugehen, der sie von Oestreich trennen sollte. Schon hatten sie sich den Feinden unterworfen; als sie aber erfuhren, daß sie dennoch aufgeopfert werden sollten, griffen sie noch einmal zu den Waffen. Sie fielen über die Franzosen und Baiern, die sich schon ganz sicher wähnten, her, und verfolg- ten sie, die in den Thälern ziehen mußten, von den Bergen aus mit ihren Stutzen, wahrend die Weiber Steinblöcke und Baumstämme auf sie herabstürzten. Andreas Hofer, Speckbacher und andere Landleute stellten sich wieder an die Spitze der Tapfern, und binnen Kurzem waren die Feinde aus dem Lande geworfen. Hofer war ein Mann von mäßi- gen Einsichten, aber voll des redlichsten Willens, und stand beim Volke im größten Ansehen. Sein hoher, ansehnlicher Wuchs, sein männliches Ansehen, sein langer schwarzer Bart erweckten ihm das Vertrauen seiner Landsleute, und unbedingt leistete man seinen Befehlen Gehorsam. Aber nachdem der Nlff. Weltgesch. n. Th. 45

6. Theil 9 - S. 325

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
325 ich habe den Grund zu eurer Größe gelegt, ihr müsset das Werk vollenden." Thaten im edlern Sinne sind außerdem von diesem Fürsten nicht zu rühmen. Von der wah, ren Bestimmung eines Königs hatte er wohb keinen Begriff. Viel zu schwach, um weise Rath, geber von den lhörichten unterscheiden zu können, und viel zu träge, um sie in beständiger Thätig, keit zu erhalten, ließ er Unwürdige über sein Volk schalten, die ihm schmeichelten und die Un, terthanen aus Habsucht unerhört aussaugten. Sie führten Kopssteuern ein, denen sogar arme Hir, tenjungen unterworfen wurden; nächstdem wur, de» Perücken, Fontaugen, Hüte, Schuhe, Stte, felu und Strümpfe mir Abgaben belegt. Eine Menge Geld ging mit den brandenburgischen Truppen außer Landes , die am Rhein, in Flan, dern, in Italien und in Ungarn für den Kaiser ihr Blut verspritzter!. Selbst als er seinen Lieb, ltng Wartenberg wegen offenbarer Schurke, reien verbannen mußte, war er lieblos genug ge, gen sein Volk, diesen Elenden nicht nur sein gan, zes Vermögen mit ins Ausland nehmen zu las, sen, sondern ihm sogar noch eine jährliche Pen, sion von 24200 Thalern nach Frankfurt am Main zu schicken. Vergrößert ward unter Friedrich I. der preu, ßische Staat durch die Grafschaften Mörs, Lin, gen, Neufchatel, halb Mansfeld und Tecklenburg.

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 266

1853 - Essen : Bädeker
266 lands, zu einem Bunde mit einander vereinigt sind. In Obehtälien liegen: das lombardisch-venetianische Königreich, weiches, wie ihr ja wisst, zum Kaiserreiche Österreich gehört, mit den Städten Mailand und Venedig — das Königreich beider Sardinien mit der Hauptstadt Turin — die kerrogthümer Parma, Modena und Lukka mit den gleichnamigen Hauptstädten. In Mittelitalien findet ihr hier: das Grosstherzogthum Toskana mit der Hauptstadt Florenz — und den Kirchenstaat, sogenannt, weil das Oberhaupt dieses Staates, der Papst zu Rom, zugleich das Oberhaupt der katho- lischen Kirche ist. Über Südltaüen erstreckt sich das König- reich beider Sicüien mit den Hauptstädten Neapel und Palermo. 13. Der Schönheitssinn der Italiener. Einst begleitete mich ein Italiener. Es war ein prächtiger Kopf mit einem ausdrucksvollen Gesichte, in dessen Zügen sich Gut- müthigkeit und Schlauheit wunderbar mischten, wie fast in allen Gesichtern des italienischen Landvolks. Die nackte Brust sah braun- gelb wie Bronce, aus dem groben aber sehr weissen Hemde her- vor — alle Italiener halten viel auf reine und weisse Wäsche. In den schwarzen Locken hinter dem Ohre stak ihm eine dunkelrothe Nelke, ein gewöhnlicher Schmuck der Männer aus dem Volke, der ihnen ganz vortrefflich steht. Überhaupt lebt in diesem Volke ein angeborner Schönheitssinn, an dem ich täglich meine Freude habe. Die Art, wie sie ihre Jacken, auf der einen Achsel hängend oder mit dem Ärmel um den Hals geschlungen, tragen, wie sie stehen, sitzen, liegen, gehen, in ihrer Art, das Halstuch zu knüpfen, die Schärpe zu schlingen, den Hut zu tragen und zu formen, — kurz, in allem tritt dieser Schönheitssinn hervor. Oft, wenn ich Abends durch die Gassen der kleinen Ortschaften reite und nur mit Mühe mich durch die umherstehende Menschenmenge hindurch winde, sehe ich Gruppen, welche einem Künstler die schönsten Vorbilder geben könnten. Wenn bei uns ein Bauernbursch sich auf den andern lehnt, so giebt das sicher eine unschöne Rakel ei. Hier aber, wo ich solche Gruppen alle Augenblicke sehe, ist die Stellung stets malerisch und dem einen, ohne besondere Belästigung des andern, Behagen gewährend. Sehe ich die Weiber und Mäd- chen Abends zu 30 oder 40 an den Brunnen, stehend und war- tend, gehend und kommend, wie sie die grossen kupfernen Henkel- gefässe so sicher und stattlich auf dem Haupte tragen, die rechte Hand mit der obern Rückenfläche in die Seite gestemmt, die linke entweder lässig niederhangend, oder an den einen Henkel des Ge- fässes gelegt, so habe ich die herrlichsten malerischen Gruppen. Und wie verstehen diese Italiener in den kleinsten Landstädtchen, ihre Kirchen an Festtagen zu schmücken! Alle Säulen, Pfeiler und selbst die Wände sind mit den hellsten, farbenschimmernden, be-

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 63

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
63 fache Kleidung gab sie den Berlinerinnen ein sehr gutes Beispiel, das auch bald überall nachgeahmt wurde. Auf einer Reise wurde die Königin einst von 19 kleinen Mädchen in weißen Kleidern begrüßt. Bald aber erfuhr sie, daß es eigentlich 20 Mädchen gewesen seien, das eine sei aber wieder nach Hause geschickt, weil es so häß- lich ausgesehen habe. Sofort ließ sie das zurückgeschickte Kind holen und war mit demselben überaus freundlich. Als ihr einst gleichzeitig ein Graf und ihr Hofschuh- macher gemeldet wurden, sagte sie: „Der Meister hat gewiß nicht viel Zeit, er soll zuerst kommen; der Herr Graf kann warten." b. Der unglückliche Krieg 1806 und 1807. 1. Rheinbund. Auflösung des deutschen Reiches. 1806. Nachdem Napoleon in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805) Östreich und Rußland besiegt hatte, war sein Streben darauf gerichtet, auch die Macht des altersschwachen Deutschlands zu brechen. Im Jahre 1806 stiftete er daher den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. a.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. Viele kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Unterthanen der ihnen Nächstliegenden Rheinbundstaaten. In- folge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan „Kaiser von Östreich". Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „heilige römische Reich deutscher Nation" sein Ende erreicht. (Erst 65 Jahre später wurde durch König Wilhelm I. von Preußen das neue deutsche Kaiserreich aufgerichtet.) 2. Preußen erklärt an Frankreich den Krieg. Nachdem Napoleon Östreich gedemütigt und mit den süddeutschen Fürsten den Rheinbund geschlossen hatte, gab es nur noch eine Macht in Deutschland, die sich seinem Willen noch nicht fügte. Das war das Königreich Preußen. Wie es schien, legte Napoleon es ganz darauf an, dieses Land bis aufs äußerste zu demütigen oder zum Kampfe der Ver- zweiflung zu reizen. Vor allem suchte er zu verhindern, daß Preußen mit den nicht zum Rheinbünde gehörenden Fürsten einen „norddeutschen Bund" bilde. Ohne Zu- stimmung Preußens besetzte er einen preußischen Bezirk am Rhein. Auch verlangte er, daß Preußen allen englischen Schiffen Häfen und Küsten verschließen solle. Im ganzen Lande war man über diesen Übermut Napoleons empört, und die Offiziere in Berlin zogen des Abends vor die Wohnung des französischen Gesandten und wetzten ihre Degen an den steinernen Treppen des Gebäudes. Notgedrungen erklärte der König endlich den Krieg an Frankreich. 3'. Die Armee Preußens hatte nach dem Tode Friedrichs d. Gr. viel von ihrer Kriegs- tüchtigkeit verloren. Die Heerführer waren alt und gebrechlich, die Soldaten mehr Hand- werker als geübte Kriegsleute. Der Dienst lief größtenteils auf Tändelei und Spielerei hinaus. Alle 108 Griffe am Gewehr mußten mit der größten Schnelligkeit ausgeführt werden, und auf gerade Haltung beim Paradeschritt ward das Hauptgewicht gelegt. Die Ausrüstung dagegen war sehr mangelhaft. Das Gewehr war — damit es sich besser senk- recht tragen ließ — mit einem geraden Schafte („Kuhfuß") versehen, wodurch es aber an Brauchbarkeit verlor. Der blank polierte Lauf blendete und erschwerte das Zielen, das Schloß war groß, aber versagte leicht. Die Uniform war eng und unpraktisch. Noch immer band der Soldat auf den kurzgeschorenen Kopf einen armlangen Zopf, noch immer trug er die engen Gamaschen, die das Bein einzwängten und das Marschieren erschwerten. Dazu kam ferner, daß zwischen dem Ofsizier und dem Gemeinen eine ungeheure Kluft bestand und der Soldat weder für seinen Vorgesetzten noch für sein Vaterland begeistert war. 4. Jena und Auerstädt. 1806. Ein Heer von 150000 Mann zog unter dem

9. Bd. 2 - S. 278

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
278 Kap. 9. Von Italien. wird auch von den Deutschen insgemein Walschland genennet. §. 2. Italien gränzet gegen Morgen an das adria- tische Meer, gegen Mittag an das inittelländische Meer, gegen Abend an das toskanische Meer und an Frank- reich, gegen Mitternacht an Deutschland und an die Schweiß, welche durch eine Reihe steiler Berge, die man Alpen nennet, von Italien getrennet ist. §. 3» Italien steht einem Stiesel nicht unähnlich, und soll 200 Meilen lang seyn, die Breite aber ist un- gleich, und kann nicht bestimmt werden. §. 4. Die vornehmsten Flüsse in Italien sind: 1) Der Po. 2) Die Etsch oder Adige. 3) Der Arno. 4) Die Tiber. §. 5. Italien kann man füglich in 4 Stücke ein- theilen, nämlich: I. In den obern, Ii. in den mittler«, Iii. in den untern Theil, Iv. in die beyliegenden Inseln. $. 6. I. In dem obern Theile liegen 7 große Herzogtümer, einige kleine Fürstenthümer und 3 Re- publiken. A) die 7 großen Herzogthümer sind: 1) Das Herzogthum Savoyen. Welches an Frankreich, die Schweiß, Piemont, Mayland, und an den Genfer See gränzet. Es ist 22 Meilen lang und 19 Meilen breit. Es gehört dem Könige von Sardinien. Es ist darinn zu merken: Chambery, die Hauptstadt in einem angenehmen Thale, welches von fruchtbaren Hügeln und Bergen umgeben ist; sie ist von mittelmäßiger Größe. Anne-

10. Für die Oberklassen - S. 372

1850 - Leipzig : Wöller
372 „Große Städte, reiche Klöster," Ludwig, Herr zu Barern sprach, „schaffen, daß mein Land den euren wohl nicht steht an Schätzen nach." Eberhard, der mit dem Barte, Würtembergs geliebter Herr, sprach: „mein Land hat kleine Städte, trägt nicht Berge silberschwer; Doch ein Kleinod hält's verborgen: daß in Wäldern, noch so groß, ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Unterthan in Schooß." Und es rief der Herr von Sachsen, der von Baiern, der vom Rhein: „Graf im Bart, ihr seid der Reichste, euer Land trägt Edelstein." 4. Andreas Hofer. Justinus Kerner. 296. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zu Tode führt' ihn der Feinde Schaar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach ! in Schmach und Schmerz! mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering; der Tod, den er so manches- mal vom Jselberg geschickt in's Thal im heil'ge« Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffen- brüder die Händ' er strecken sah, da rief er laut: „Gott sei mit euch, mit dem verrathnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor; als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor, Andreas noch in Banden frei, dort stand er fest in der Bastei, der Mann vom Land Tirol. Dort soll er niederknieen, er sprach: „Das thu' ich nit! will ster- den, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal, Andreas Hofer betet allhier zum letzten Mal; dann ruft er: „Nun so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" Juliu» Mosen. 5. Ein /rie-hofsbesuch. 297. Beim Todtengräber pocht es an: „Mach' auf, mach' auf, du greiser Mann." „Thu' auf die Thüre und nimm den Stab, Mußt zeigen mir ein theures Grab." Ein Fremder spricht's mit strupp'gem Bart, Verbrannt und rauh nach Kriegerart. „Wie heißt der Theu're, der euch starb Und sich ein Pfühl bei mir erwarb?" „ Die Mutter ist es, kennt ihr nicht Der Martha Sohn mehr am Gesicht?"
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 449
1 315
2 150
3 724
4 398
5 6249
6 130
7 1253
8 77
9 634
10 1851
11 161
12 216
13 50
14 92
15 413
16 9084
17 83
18 90
19 493
20 144
21 67
22 599
23 100
24 285
25 66
26 330
27 236
28 376
29 261
30 872
31 110
32 192
33 1410
34 71
35 18
36 491
37 3882
38 683
39 514
40 113
41 154
42 131
43 755
44 54
45 1615
46 193
47 243
48 331
49 82

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 3
8 0
9 6
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 4
18 1
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 0
33 2
34 1
35 0
36 0
37 1
38 2
39 0
40 1
41 0
42 0
43 2
44 6
45 2
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 1
67 4
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 9
76 1
77 2
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 2
86 0
87 3
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 1
94 1
95 0
96 1
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 72
1 58
2 23
3 85
4 11
5 248
6 78
7 1165
8 59
9 5340
10 25
11 174
12 95
13 25
14 321
15 0
16 638
17 336
18 169
19 687
20 4
21 1801
22 0
23 2
24 97
25 153
26 75
27 7
28 16
29 199
30 94
31 137
32 30
33 748
34 74
35 824
36 255
37 1
38 294
39 747
40 223
41 3
42 11
43 35
44 2158
45 56
46 120
47 396
48 5
49 74
50 62
51 75
52 195
53 132
54 1171
55 1885
56 9
57 82
58 15
59 671
60 251
61 646
62 138
63 76
64 67
65 158
66 278
67 4457
68 121
69 23
70 389
71 1582
72 18
73 655
74 21
75 334
76 64
77 62
78 1077
79 543
80 707
81 827
82 25
83 56
84 5
85 2
86 36
87 20
88 488
89 34
90 146
91 433
92 149
93 3445
94 144
95 25
96 321
97 153
98 660
99 153
100 253
101 34
102 127
103 1941
104 2
105 63
106 22
107 105
108 6
109 68
110 97
111 42
112 12
113 70
114 67
115 5
116 33
117 1604
118 269
119 119
120 1
121 392
122 194
123 18
124 103
125 18
126 41
127 182
128 8
129 163
130 264
131 548
132 47
133 376
134 7
135 83
136 444
137 54
138 15
139 581
140 536
141 300
142 99
143 65
144 1137
145 128
146 6
147 26
148 214
149 107
150 632
151 465
152 76
153 290
154 23
155 387
156 899
157 572
158 103
159 176
160 160
161 33
162 0
163 1
164 12
165 249
166 196
167 187
168 12
169 50
170 928
171 118
172 78
173 382
174 4896
175 280
176 2562
177 478
178 10
179 106
180 39
181 2
182 1341
183 936
184 71
185 13
186 50
187 11
188 393
189 3
190 0
191 558
192 29
193 128
194 76
195 21
196 44
197 3027
198 1408
199 330